Sommerferienprogramm bis 4. August ☀️

Wie sieht ein Fichten­borken­käfer aus?

Ehrlicherweise habe ich mich das auch schon lange gefragt und noch keinen live bei der „Arbeit“ gesehen. 

Im Klima-Labor im phaeno kann man die Käfer und die Larven beobachten. Kurator Davy Champion hat sich extra mit dem Stadtforst Wolfsburg in den Wald begeben, um ein paar der kleinen Krabbler für das Terrarium im Klima-Labor einzusammeln.

Im Stadtforst breitet der Borkenkäfer sich nicht so massiv aus, da dieser ein Mischwald ist. Besonders gefördert werden dort auch Eichen. Denn diese Eichen-Mischwälder garantieren eine große Anzahl an verschiedenen Pflanzen und Tierarten. Die Borkenkäfer befallen aber vor allem Fichten.

Davy wurde zusammen mit dem Förster fündig und sammelte ein paar Rinden von der Fichte ein, in denen die Borkenkäfer zurzeit ihre Eier ablegen. Diese Rinde wurden dann zusammen mit den Borkenkäfer in das Terrarium im phaeno eingesetzt.

Baumrinde mit Löchern

Und dort bin ich gerade mit meinem Kollegen Nils und wir betrachten die Käfer durch Lupen genauer. Dazu muss man sich am besten ganz nahe an die Lupe mit dem Auge und an das Objekt, das man anschauen möchte, bewegen. Plötzlich sehe ich einen der schwarzen Käfer in Aktion. Er zernagt gerade eifrig das Holz.

Direkt nebendran steht eine Schautafel, die der Naturpark Harz dem phaeno zur Verfügung gestellt hat. Dort sieht man einen sehr stark vergrößerten fast 30 Zentimeter großen Käfer. Und tatsächlich er sieht genau so aus, wie die knapp einen halben Zentimeter großen Krabbler im Terrarium. Nur etwas größer eben…

Auch die Larven sind aktiv und fressen das Holz. Auch das ist auf den Schaukästen direkt nebendran noch einmal dargestellt. Ich bin beeindruckt. Bisher kannte ich nur die abgestorbenen Fichten im Harz und die typische Larvengänge im Holz.

ein abgeschältes Stück Baumrinde mit Fraßspuren auf einem Tisch

Und warum zeigen wir den Borkenkäfer im Klima-Labor?

Der Borkenkäfer ist ein Insekt, das durch den Klimawandel auf der Gewinnerseite steht. Es gibt viele Fichten, die unter der Trockenheit leiden. Diese können die Borkenkäfer dann einfacher befallen. Außerdem lieben die Borkenkäfer die Wärme und können sich dann auch leichter in mehreren Generationen vermehren. Einen besonderen Ausmaß des Befalls kann man deswegen gerade im Harz beobachten.

Es ist eine Herausforderung für die Forstwirtschaft, die Wälder dem Klimawandel und den Folgen anzupassen. Dabei ist der Borkenkäferbefall nur ein Thema von vielen. Es geht z. B. auch um die Auswahl von trockenresistenteren Arten.

Durch eine sinnvolle Anpassung der Baumarten kann der Wald dann seine verschiedenen Funktionen als Wirtschaftswald, Naturlandschaft und Erholungsraum auch in Zukunft erfüllen.

Tipp: Wer die Börkenkäfer und die Larven einmal selbst beobachten möchte, kann diese im phaeno Klima-Labor unter die Lupe nehmen. Das Sommerprogramm läuft bis zum 16.08.

Auf der Suche nach Borkenkäferspuren.