Die Parkinsonkrankheit

Vom fehlgefalteten Protein zu neuen Therapieansätzen

Vortrag von

Prof. Dr. med. Mathias Bähr, Universitätsmedizin Göttingen

Unsere Gesellschaft altert – das führt zwangsläufig zu einer Zunahme von neurodegenerativen Erkrankungen. Die häufigste altersabhängige Bewegungsstörung ist die Parkinson-Krankheit, die erstmals 1817 vom britischen Arzt James Parkinson beschrieben wurde. 

Mittlerweile ist klar, dass es unter dem Überbegriff Parkinson-Syndrom mehrere unterschiedliche Krankheitsbilder gibt, die unterschiedliche Ursachen, Verläufe und auch therapeutische Ansatzpunkte haben.

Die Zuordnung zu einer der unterschiedlichen Erkrankungen und Varianten der Parkinson-Krankheit erfolgt durch eine umfangreiche klinische Untersuchung, kombiniert mit zum Teil komplexen Zusatzuntersuchungen und Analysen von Gehirnstoffwechsel, Nervenwasser und der Testung kognitiver Parameter. 

In den letzten Jahren haben uns Tiermodell-Untersuchungen ein detailliertes Wissen über die molekularen Mechanismen der Krankheits-Entstehung geliefert. Wir wissen inzwischen, dass das Molekül alpha-Synuclein bei fast allen Varianten der Erkrankung eine zentrale Rolle spielt. 

Die Aggregation (Fehlfaltung und Verklumpung) von alpha-Synuclein führt zu einer gestörten Nervenzellfunktion und langfristig zu einem Absterben bestimmter Zellpopulationen in unterschiedlichen Gehirnarealen. Die genaue Analyse dieser Vorgänge im alternden Gehirn erlaubt uns jetzt neben einer genaueren diagnostischen Zuordnung und Erkennung sehr früher Krankheitsstadien die Entwicklung und Anwendung neuer Therapieverfahren. 

 

Vortrag im phaeno Wissenschaftstheater

Vortrag am 22. August 2024 mit Prof. Dr. med. Mathias Bähr,Leiter der Neurologischen Klinik an der Universitätsmedizin Göttingen. Er ist Sprecher des Heart&Brain Center sowie des European Neuroscience Institute Göttingen. Prof. Bähr untersucht Biomarker, Pathophysiologie und neue Therapieverfahren zur Behandlung neurodegenerativer und neurovaskulärer Erkrankungen. 

Die gemeinsame Vortragsreihe von Braunschweigischer Wissenschaftlicher Gesellschaft (BWG) und Niedersächsischer Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (NAWG) findet im phaeno statt:

  • Vortrag am Donnerstag, den 22. August 2024
  • um 18:30 Uhr, Einlass 18:15 Uhr
  • im phaeno Wissenschaftstheater 
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Prof. Dr. med. Mathias Bähr

Mathias Bähr studierte Humanmedizin in Tübingen und promovierte mit magna cum laude in der Neuropathologie. Nach klinischen und wissenschaftlichen Ausbildungsjahren war er Leiter einer neurobiologisch-molekularbiologischen Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. An der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen machte er seine Facharztausbildung, habilitierte sich und war als Oberarzt und schließlich Stellvertretender Klinikdirektor bis 2001 tätig.  Seit 2001 leitet er die Klinik für Neurologie an der Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen. 

Prof. Dr. med. Mathias Bähr ist Mitglied der NAWG.

 

Zur Vortragsreihe

Medizin und Gesundheitsversorgung im Wandel -  vier medizinische Themen zeigen exemplarisch, welche neuen Behandlungsmöglichkeiten dort aktuell bestehen, durch welche methodischen Ansätze diese mit ermöglicht wurden und welchen Nutzen dies für die Krankenversorgung hat. Eine Kooperation mit der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (BWG) und der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (NAWG)

zur Vortragsreihe

*Foto © olly - stock.adobe.com

8 verschiedene Bevöllkerungsgruppen - vom Kleinkind bis zum Rentner, in chronologiscger Reihenfolge von links nach rechts abgebildet